USA - 17.06. - 03.07.2015

(2) Arches, Canyonlands und Colorado National Monument




Der Highway No. 70 führte uns immer weiter gen Westen durch Colorado. Ein weiterer über 3000 m hoher Pass musste überquert werden, weiter führte der Highway durch weite und enge Täler, teilweise durch richtige Canyons. Immer wieder lasen wir auf den Straßenschildern bekannte Skiorte wie Vail, Aspen, Beaver Creek oder Copper Mountain und fuhren auch an einigen dieser riesigen - jetzt im Sommer etwas verlassen seltsam anmutenden - Touristenorte vorbei.

Recht bald schon (gerade mal gut 150 km nach der ersten Bergkette der Rockies) veränderte sich die Landschaft deutlich. Das Tal war plötzlich mehrere Kilometer breit und die Berge in der näheren Umgebung nur noch flache Hügel. Die Nadelwälder waren einer steppenartigen Landschaft gewichen. Nur in unmittelbarer Nähe des Flusses wuchsen Laubwälder:





Wenig später änderte sich die Landschaft wieder dramatisch und wir fanden uns plötzlich wieder in einem tiefen engen Canyon wieder (weiterhin auf dem mehrspurigen Highway). Anschließend wurde das Tal (durch das nun der Colorado River floss) wieder breiter, später hieß es sogar passenderweise "Grand Valley" und war bis zu 30 km breit.

Nach einem Abendessen bei Grand Junction fuhren wir bereits im Dunkeln über die Grenze nach Utah hinein. Hier ging es nun nur noch geradeaus durch flache wüstenhafte Landschaft. Am späten Abend nach insgesamt 8 Stunden Fahrtzeit (inklusive Pausen) erreichten wir dann Moab. Um 23 Uhr hatten wir dort noch 32 Grad (bei unter 20% Luftfeuchtigkeit), im Hotelzimmer war es leider auch nicht viel kühler.

Am nächsten Morgen brachen wir zeitig kurz nach 7 Uhr auf in den Arches Nationalpark, wenige Kilometer vor Moab. Schließlich wollten wir dort eine kleine Wanderung machen und das nicht in der Mittagshitze (es waren 40°C vorhergesagt).

Am Eingang zum Nationalpark mussten wir Schlange stehen, im Park selber verteilten sich die Autos dann aber schnell. Und schon nach wenigen Kilometern bot sich beeindruckender Ausblick auf Plateaus und Türme aus rotem Sandstein:





Der "Balanced Rock":










Am Ende der Straße stellten wir unser Auto ab und begannen die Wanderung auf dem "Devil's Garden Trail". Der war leider ziemlich überlaufen, aber trotzdem wunderschön.













Schließlich tauchte auch der erste einer Reihe von Felsbogen auf, denen der Park seinen Namen verdankt. Hier der "Landscape Arch" - mit fast 90 m der längste Bogen im ganzen Park:









Immer wieder mussten Felsrücken überstiegen werden:









Im Folgenden zeige ich nun nicht meine eigenen Bilder, sondern die meiner beiden Kollegen. Wie ich leider erst am nächsten Tag bemerkt habe, ist meine Speicherkarte kaputt gegangen und sämtliche Fotos ab diesem Zeitpunkt (ein Großteil des Arches Parks und der komplette Canyonlands Park - insgesamt über 500 Fotos) sind verloren gegangen. Das ist mir zum ersten Mal in 10 Jahren Digitalfotografie passiert - und zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Ich brauchte eine Weile um das zu verdauen. :/
Aber zum Glück waren wir ja zu Dritt unterwegs, so ich zumindest ein paar Eindrücke zeigen kann:

Der Double O Arch (das untere der beiden "O"s):





Von der anderen Seite aus:





"Tunnel Arch"





"Pine Tree Arch":





Mittlerweile war es dann doch Mittag geworden und wir hielten es in der Hitze kaum noch aus. Im Schatten waren es schon weit über 30°C, in der fast senkrecht stehenden Sonne entsprechend noch eine ganze Ecke heißer. Nicht umsonst war am Trailhead ein Schild aufgebaut "Heat kills!" mit dem Hinweis früh oder spät am Tag zu wandern und 2 Liter Wasser zu trinken.

Wir fuhren nach Moab zurück und verbrachten den Nachmittag zum Teil auf dem Hotelzimmer. Mein einer Kollege und ich haben noch eine kurze Runde durch den Ort gedreht, auf der Suche nach Souvenirs und Postkarten. Und so durfte ich erleben, wie sich 40 Grad im Schatten bzw. vermutlich 50 oder 60 Grad in der Sonne auf Asphalt anfühlen. Selbst im Swimmingpool des Hotels, der halb überdacht war es in der Sonne nicht auszuhalten. Immerhin war die Luft knochentrocken (Taupunkt um 0°C, 10% Feuchte).

Abends brachen wir dann wieder in den Nationalpark auf, um uns das Wahrzeichen Utahs, den "Delicate Arch" bei Sonnenuntergang anzuschauen. Die Wanderung dorthin war nicht lang (gut 2 km) aber äußerst schweißtreibend. Die tiefstehende Sonne war zwar hinter Wolken verschwunden aber trotzdem waren es noch 33 Grad und es ging stetig bergauf über glatten Felsen. Wie eine Ameisenstraße zog sich eine Traube von Wanderern die Felsen hinauf.

Aber die Mühe lohnte sich spätestens beim Blick auf dieses natürliche Amphitheater:









Kurz vorm Ziel (dummerweise sind wir einfach anderen Leuten nachgelaufen und sind vom offiziellen Weg abgekommen - diese Passage war schon etwas knifflig):





Den "Delicate Arch" hat man erst ganz zum Schluss richtig sehen können:





Wir waren nicht alleine - auf der dem Bogen gegenüberliegenden Seite des Amphitheaters saßen geschätzte 100 Menschen, teils mit beachtlicher Fotoausrüstung und warteten auf den Sonnenuntergang. Wir machten es uns auch gemütlich und beobachteten belustigt, wie sich eine Truppe nach der anderen unter dem Arch fotografieren ließ, während einige Fotografen irgendwann anfingen, die Leute dort zu verscheuchen, um das Foto aller Fotos ohne Menschen drauf machen zu können. ;)









Kurz vor Sonnenuntergang kam die Sonne dann auch tatsächlich nochmal raus und ließ den "Delicate Arch" erstrahlen. Und tatsächlich hatte es geklappt, die Menschen unter dem Bogen zu vertreiben:





Was für ein Tag im Arches Nationalpark! In zunehmender Dunkelheit sind wir mit Dutzenden anderen Wanderern wieder zurück zum Auto gewandert, mittlerweile ziemlich geplättet von der Hitze.

Am nächsten Morgen fuhren wir in den benachbarten (d.h. nur etwa 50 km entfernten) Canyonlands Nationalpark. Als erstes Highlight besichtigten wir den "Mesa Arch", auch ein ganz berühmtes Fotomotiv (bei Sonnenaufgang leuchtet die Unterseite des Bogens rot - dazu waren wir aber viel zu spät):









Am "Grand View Point Overlook" bot sich dann folgender Blick, den man mit Worten kaum beschreiben kann:





Was für eine Weite - ohne jedes Anzeichen von Zivilisation:





Am "Green River Overlook" - das Sandsteinplateau liegt etwa 400 m tiefer, der Canyon hat sich dann noch einmal 200 m darin eingegraben. Ich hätte ewig hier stehen und diesen Anblick genießen können:





Am Nachmittag mussten wir dann allmählich den Rückweg Richtung Colorado antreten (ein Kollege musste am nächsten Tag zum Flughafen Denver gebracht werden). Hier entdeckte ich nun auch das Malheur mit der Speicherkarte und wechselte sie aus. Ab sofort - wenn nicht anders angegeben - also wieder Bilder von mir.

Am Colorado River in der Nähe von Moab - man hätte am liebsten gleich ins Wasser springen wollen:





Wieder ein toller Blick aus dem Auto auf Sandstein-Tafelberge (das Autothermometer zeigt 102°F an, das sind ca. 39°C):





Ein Foto von meinem Kollegen:









Die "Fisher Towers":





Unterwegs machten wir dann bei Grand Junction noch einen Abstecher zum Colorado National Monument. Auch hier boten sich wieder spektakuläre Anblicke auf Sandsteinformationen:









Wir befinden uns auf einem Plateau etwa 400 m über dem breiten Grand Valley im Hintergrund. Die Berge auf der anderen Talseite sind etwa 20 km entfernt:









Das von der tiefstehenden Sonne rot angestrahlte "Saddlehorn":





Noch ein Canyon mit tollen Sandsteinformationen:





Und noch einer:





Mittlerweile war es Abend geworden und wir machten uns nach dem Abendessen auf Hotelsuche. Am nächsten Tag ging es dann den weiten Weg nach Denver zurück, um unseren Kollegen am Flughafen abzusetzen. Der verbleibende Kollege und ich fuhren dann in Richtung Rocky Mountains Nationalpark weiter. Dazu dann mehr im dritten Teil!


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(c) Björn Witha - Letzte Änderung: 12. Februar 2016      ---      Kontakt