USA - 17.06. - 03.07.2015

(1) Am Fuße der Rocky Mountains




Im Juni 2015 hatte ich mal wieder die Gelegenheit Arbeit und Urlaub miteinander zu verbinden. Anlässlich einer Konferenz und eines geschäftlichen Treffens bin ich zusammen mit zwei Kollegen in die USA geflogen. Zunächst ging es für zwei Tage nach Ames, Iowa, anschließend nach Boulder, Colorado, wo wir eine Woche verbracht haben (und auch die Konferenz stattfand). Vor der Konferenz hatten wir 2-3 Tage Gelegenheit, Boulder und Umgebung zu erkunden. Nach der Konferenz haben wir dann einen Wochenendtrip nach Utah in die berühmten Nationalparks Arches und Canyonlands gemacht, um dann wieder nach Colorado zurückzukehren und noch ein paar Tage im Rocky Mountains Nationalpark zu verbringen.

Die vielen Fotos habe ich in drei Teile aufgeteilt. Den Anfang macht Boulder und Umgebung.

Doch zunächst ein Bild aus dem Flugzeug. Flüge von Europa in die (westlichen) USA sind immer super interessant, da man über polare Regionen fliegt wie z.B. Grönland. Ich hatte das Glück einen Fensterplatz auf der rechten Seite zu bekommen, hatte also die ganze Zeit den Blick nach Norden (nicht in die Sonne). Während Island wegen Wolken leider nicht zu sehen war, gab es weitgehend freie Sicht auf die grönländischen Küstenregionen. Das Innere von Grönland ist langweilig, weil nur weiß, die Küsten dagegen sind atemberaubend schön mit ihren tiefen Fjorden, gezackten schneebedeckten Bergen und Inseln, hier dazu noch mit Nebel:





Beim Landeanflug auf Minneapolis tauchten wir in eine feuchtwarme Luftmasse ein, in der es überall am brodeln war (aufgrund eines starken Gewitters über Minneapolis mussten wir auch noch eine Extrarunde drehen):





Ich werde nie das Gefühl vergessen, als wir in Des Moines, Iowa aus dem Flughafengebäude getreten sind. Es fühlte sich an, als ob einem plötzlich eine feuchtwarme Decke um den ganzen Körper gelegt würde, wie eine feuchtheiße Wand. Kein Wunder, bei 27°C und einem Taupunkt von 22°C. :)

Das heiße Wetter sollte uns die ganze Reise über begleiten. Schwülwarm war es aber nur in Iowa. In Boulder, Colorado, wohin wir zwei Tage später weiterflogen, war es zwar mit 34°C noch deutlich heißer (auf 1600 m Höhe!) aber viel trockener, fast schon Wüstenluft.

Abends auf der Fahrt von Denver nach Boulder, wir nähern uns der ersten Bergkette der Rocky Mountains:





Der Boulder Creek - nach starken Regenfällen der letzten Wochen herrschte hier Hochwasser, teilweise waren Uferwege nicht begehbar:





Mitten in der Mittagshitze machte ich mich zu einer kleinen Wanderung am Fuße der Rockies am Rande von Boulder auf. Eine schweißtreibende Anlegenheit... aber trotzdem wunderschön:





Vermutlich ein Bussard?:









Links die Ausläufer der Rocky Mountains (hier am Rand bis etwa 2500 m über dem Meeresspiegel), rechts die unendliche Ebene der Great Plains (hier immerhin auch 1600 m über dem Meer!):





Das NCAR-Forschungszentrum (National Center of Atmospheric Research) bei Boulder - sozusagen das Zentrum der Meteorologen in den USA - wunderschön auf einem Hügel mit Ausblick über die Stadt gelegen und architektonisch sehr speziell:









Einen Tag später fuhren wir mit dem Auto ein Stück in die Rockies hinein. Während man von Boulder aus meist nur die unmittelbar vorgelagerten "Foothills" sieht ("nur" 500-1000 m hoch), geht es dahinter dann nochmal 1000-1500 m höher. Die höchsten Gipfel sind hier um die 4000 m hoch, allerdings muss man berücksichtigen, dass das Tiefland schon auf 1600 m liegt.

Am Brainard Lake auf etwa 3100 m Höhe, im Hintergrund die knapp 4000 m hohen schneebedeckten Gipfel der ersten Kette der Rocky Mountains, gleichzeitig Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik (Continental Divide):





Hier oben lag noch einiges an Schneeresten herum, teilweise meterdick, was das Wandern zu einer rutschigen Angelegenheit machte. Es wirkte noch ziemlich winterlich, da auch Bäume und Sträucher noch kahl waren. Wir hatten aber einen ungewöhnlich heißten Tag erwischt - selbst hier oben auf über 3000 m Höhe hatten wir Temperaturen zwischen 20 und 25°C - das wäre in den Alpen undenkbar:





Auch die Vegetation entspricht etwa der, die man in den Alpen auf 1500-2000 m Höhe findet:













Beim Rasten fiel uns ein imposanter leuchtend blauer Vogel auf, vermutlich auf der Suche nach Essbarem - es ist ein Diademhäher (steller's jay):









Auf der Rückfahrt nach Boulder - da macht Autofahren Spaß:





Am folgenden Tag auf einer weiteren Wanderung in sengender Hitze durch blühende Wiesen entlang der Foothills (auf dem Mesa Trail) - die Bergformation im Hintergrund wird "Flat Irons" genannt:





In den Blumenwiesen dürfen natürlich auch Schmetterlinge nicht fehlen:





Noch einmal kamen wir am NCAR vorbei mit diesem genialen Ausblick:





Und schon wieder ein leuchtend blauer Vogel - diesmal ist es tatsächlich ein "mountain bluebird" (zu deutsch: Berghüttensänger):





Der Blick aus unserem Hotelzimmer war auch nicht schlecht (von der Baustelle mal abgesehen):





Nach der 5-tägigen Konferenz machten wir uns auf zu einem Wochenendtrip Richtung Utah, um uns die Nationalparks Arches und Canyonlands anzuschauen. Etwa 600 km lagen vor uns, quer durch die Rocky Mountains. Der super ausgebaute Highway führte uns dann auch gleich bis auf 3400 m (!) Höhe hinauf. In dem hinter diesem Pass folgenden Tal erwartete uns das wunderschön gelegene Dillon-Reservoir, immerhin auch noch auf 2750 m (die Gipfel ganz hinten sind etwa 4000 m hoch):





Auf der Rückfahrt drei Tage später haben wir noch einmal Pause gemacht an diesem wunderschönen See.

Segelboote auf 2750 m Höhe, Tausende Kilometer vom nächsten Meer entfernt:









In dieser Höhe wächst noch soviel wie in den Alpen auf 1500 m, die Baumgrenze reicht hier bis auf 3500 m hinauf:













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(c) Björn Witha - Letzte Änderung: 11. Februar 2016      ---      Kontakt