La Palma - Januar 2016

(3) Auf der Vulkanroute



20. Januar - wieder ein wunderschöner Tag. Heute wagen wir uns auf die Vulkanroute (Ruta de los Volcanes), eine der schönsten aber auch anstrengendsten Wanderungen auf La Palma. Wir waren die Vulkanroute bei unserem ersten La Palma Urlaub 2008 schon einmal angegangen, hatten dort aber Pech und liefen die meiste Zeit im Nebel (siehe: http://www.bwitha.de/lapalma3.html).

Leider ist es meistens ein Glücksspiel, ob der Bergkamm, die Cumbre, in den Wolken hängt oder nicht. An diesem Morgen sah es aber erstmal ganz gut aus.

Wir ließen uns mit dem Taxi zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Refugio del Pilar auf 1440 m Höhe, bringen. Nur so konnten wir auch die ganze Vulkanroute gehen (vom Ziel planten wir mit dem Bus zurück zum Hotel zu fahren). Gut 17 km lagen nun vor uns mit 700 m Aufstieg und 1400 m Abstieg.

Zu Beginn ging erstmal am Hang des Pico Birigoyo entlang. Es war hier oben im Schatten noch ziemlich kalt, der Boden war teilweise noch gefroren:





Blick zurück auf die Caldera:





Nicht lange und wir kamen auf den Kamm der Cumbre in die Sonne, wo es einem schnell sehr warm wurde. Hier hatte man einen Traumausblick auf beide Seiten der Insel, das Meer rundherum und in der Ferne die Nachbarinseln, hier Teneriffa:





Blick nach Norden auf den Rand der Caldera:





Hier nochmal als 180°-Panorama - traumhafte Sichtverhältnisse mit nur vereinzelten Passatwolken tief unten:





Wir machten hier oben auf dem Gipfel des Pico Nambroque (1924 m) eine erste Rast und bekamen schnell Gesellschaft von zwei Raben, die es auf unser Essen abgesehen hatten, aber auch gute Fotomodelle abgaben:





Weiter geht's, wir haben gerade mal ein Viertel des Weges geschafft!

Kurz nach dem Pico Nambroque eröffnete sich uns dieser spektakuläre Blick auf das Lavafeld La Malforada und die Montaña del Fraile:





Ein Stück weiter auf dem Grat nochmal der Blick aufs pechschwarze Lavafeld mit Teneriffa und La Gomera im Hintergrund:





Auf dem Weg zum nächsten Vulkan, der Deseada, wurde die Vegetation immer karger. Nur noch vereinzelt standen Kiefern auf dem Lavasand und -geröll. In der prallen Sonne war es heiß wie im Sommer, bergauf auf sandigem Untergrund eine schweißtreibende Angelegenheit:









Auf dem Gipfel der Deseada (1932 m, der höchste Punkt der Tour) machten wir die nächste Pause - und schon wieder tauchten Raben auf. Hier blickt man nach Süden Richtung Südspitze der Insel - links La Gomera in etwa 80 km Entfernung, rechts El Hierro in knapp 100 km Entfernung:





180°-Panorama von Nordost nach Südwest mit allen drei Inseln:





Ab jetzt ging es fast nur noch abwärts, 1200 m Höhenmeter mussten wir runter. Der Weg war eigentlich durchweg Lavasand oder -kies, die Landschaft mal reine Lava mit und ohne Gebüsch, mal auch kleine Kiefernwäldchen:





Es machte jetzt richtig Spaß, bergab durch den Sand halb zu gehen, halb zu rutschen - gut, dass wir nicht andersherum gegangen waren, das muss sehr anstrengend sein:









Der nächste Vulkan, der Volcán Martín (1597 m):









Ich ließ es mir nicht nehmen und machte einen Abstecher auf den Volcán Martín hinauf (die Hauptroute nahm den Gipfel nicht mit), der zur Abwechslung mal aus rotem Getein bestand:









Und weiter geht's, immer bergab (hier der Blick zurück):





Je weiter nach Süden und je tiefer wir kamen, desto näher kamen wir auch den Wolken, die die Südspitze der Insel einhüllten:





Ein Postkartenmotiv nach dem anderen:









Ganz zum Schluss auf den letzten 1-2 km tauchten wir dann in die Wolken ein, liefen durch nebligen Kiefernwald, bis wir schließlich am Ziel der Wanderung, dem Ort Los Canarios, ankamen:





Am nächsten Morgen konnte ich wieder einmal Teneriffa in der Morgendämmerung fotografieren, zum Greifen nah:









Am heutigen letzten vollen Tag machten wir eine Wanderung in die Caldera de Taburiente hinein und durch den Barranco de las Angustias ("Schlucht der Todesängste") wieder hinaus. 2008 hatten wir das auch geplant, konnten aber nur die Hälfte des Weges wandern und nicht durch die Schlucht, weil dort der Weg nach Unwettern gesperrt war.

Vom Parkplatz am Eingang zur Caldero aus wurden wir mit dem Taxi einige Kilometer und unzählige Serpentinen hinauf zum Ausgangspunkt der Wanderung (Los Brecitos auf 1030 m Höhe) gefahren. Hier startete ein wunderschöner Wanderweg, zumeist durch dichten Kiefernwald am Hang der Caldera entlang:









Die Playa de Taburiente - hier überquert man den Taburiente-Bach, der uns auf dem Rest der Wanderung begleiten wird:





Wir laufen phasenweise direkt durchs Bachbett - was auch nur in der trockenen Zeit geht. Von Todesängsten ist nicht viel zu spüren - nach Regenfällen mag das aber anders aussehen:





Faszinierendes Vulkangestein:









Am Ende der Wanderung im nun fast völlig trockenen Bachbett:





Wir waren den ganzen Tag durch die Sonne gewandert, selbst in der Caldera hatten sich kaum Wolken gebildet. Die Westseite der Insel war völlig wolkenfrei, wie hier:





Während auf der einen Seite des Tunnels unter den zentralen Bergkamm der Insel also die Sonne schien, sah es auf der Ostseite des Tunnels dann so aus - hier stauten sich die Passatwolken an den Berghängen (wie es eigentlich fast die Regel ist):





Der letzte Morgen - mit farbenprächtiger Dämmerung beim Frühstück:





Ein letzter Spaziergang die Felsküste entlang - mit ungewöhnlich ruhigem Meer:





Der fast leere Strand lud bei Sonnenschein und warmen 24 Grad nun auch zum Schwimmen ein, was bei 22 Grad Wassertemperatur auch richtig Spaß machte - vor allem wenn man daran denkt, dass es zur gleichen Zeit zu Hause, 3500 km entfernt, einige Grad minus waren. ;)









Wir wären gerne hier geblieben. Stattdessen ging es nachmittags zurück ins zu diesem Zeitpunkt eisige und verschneite Deutschland. Vom Sommer direkt wieder in den Winter...







(c) Björn Witha - Letzte Änderung: 5. Februar 2017      ---      Kontakt